Die pflanzliche Gerbung – auch vegetabile Gerbung genannt – ist das älteste und umweltschonendste Gerbverfahren der Welt. Seit Jahrhunderten wird es fast unverändert durchgeführt.

Im Gegensatz zur Chromgerbung, die nur etwa einen Tag benötigt, braucht es bei der pflanzlichen Gerbung viel Geduld: Von der Rohware bis zur Lederhaut vergehen rund 1-2 Monate. Das macht dieses traditionelle Verfahren teuer, sodass heute nur noch rund 10-15 Prozent des Leders aus vegetabiler Gerbung stammen.

Keine pflanzlich gegerbte Lederhaut sieht aus wie die andere. Sie erhalten zeitlose Unikate, die jegliche Modetrends überdauern. Ein Leder für Kenner, die seine Natürlichkeit schätzen!

Die pflanzliche Gerbung basiert auf dem Gerbstoff Tannin – einer natürlichen Substanz, die aus einzelnen Bäumen und Gemüsesorten gewonnen wird, z. B. aus Fichten- und Eichenrinde, Olivenblättern und Rhabarber.

Dieser natürliche Gerbstoff macht die Lederhaut so haltbar und widerstandsfähig, wie wir es uns für unsere Lederwaren wünschen. So können diese bei richtiger Pflege Generationen überdauern und viele Nutzer glücklich machen.

Die Farben der Tannine verleihen dem Leder unverwechselbar dezente Farbtöne, die mit der Zeit noch intensiver werden und jederzeit mit einem wachshaltigen Pflegebalsam aufgefrischt und vertieft werden können.

Pflanzlich gegerbtes Leder enthält keine gesundheitlich bedenklichen Substanzen wie Azofarbstoffe, Nickel, PCP oder Chrom VI. Daher ist es auch für die meisten Allergiker gut geeignet.

Aber auch die Umwelt profitiert vm Einsatz natürlicher Gerbstoffe. Pflanzlich gegerbtes Leder kann am Ende seines Einsatzes einfacher entsorg werden: Dank natürlicher Farbstoffe und ohne künstliche Versiegelung der Oberflächen bleibt es biologisch abbaubar.

Wichtig: Kein Rind wird aufgrund seiner Haut für dieses Leder gehalten. Die verarbeiteten Rohhäute für unser Leder sind reine Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie aus deutschen Landwirtschafts-Betrieben mit streng geregelten Haltungsformen.

Viele Substanzen aus dem Gerbprozess werden übrigens in anderen Bereichen weiterverwendet. Die von den Rohhäuten entfernten Tierhaare z. B. werden zu natürlichem Dünger weiterverarbeitet – und der Klärschlamm wird in der Ziegelproduktion eingesetzt.

Aufgrund der überprüfbaren Herkunft der Rohware, der kurzen Transportwege ohne Flug- oder Schiffsverkehr und einer Verarbeitung mit für Mensch und Natur unbedenklichen Gerbstoffen, haben wir bei diesem Leder keine ethischen Bedenken. Das ist für uns das zentrale Kriterium beim Material. Eine Verarbeitung von chromgegerbtem Leder zweifelhafter Herkunft käme für uns nicht in Frage, vorher würden wir den Betrieb einstellen.